Effectuation trifft zunehmend auf Interesse in etablierten Unternehmen und Organisationen. Dabei gibt es sicher Organisationen, die man für wahrscheinlicher halten würde, ein solches Interesse zu entwickeln, und solche, bei denen man dies weniger erwarten würde. Die katholische Kirche scheint da für die meisten eher zur zweiten Kategorie zu gehören. Umso spannender ist dann die Veröffentlichung eines GründerInnenhandbuchs für pastorale Start-ups und Innovationsprojekte durch Florian Sobetzko und Matthias Sellmann vom Zentrum für angewandte Pastoralforschung (ZAP) an der Ruhr-Universität Bochum. Die Autoren schlagen die Brücke von christlicher Theologie (bspw. über das Konzept der Charismen als Ausdruck individueller Mittel) zu Theorien des Entrepreneurship (darunter auch Effectuation), und konzipieren so das Feld des Ecclesiopreneurship. Der Laienchrist als User? Ein Ecclesiopreneurship-Canvas zur Erfassung von Seelsorgemodellen? Für die einen mag das seltsam klingen. Wer aber Einblicke hat in die Umbrüche, die in den katholischen Gemeinden aktuell passieren, kann sich vorstellen, dass viele Ungewissheiten wahrnehmen und unternehmerische Modelle auch hier neue Ideen liefern könnten. Wer sich also auf die Spuren von Jesus Christus als (Religionsbe)Gründer begeben möchte, kann im Gründerhandbuch des ZAPs nun Anregungen erhalten, was man da so alles tun könnte.

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