Keine Keynotes, keine Paper-Präsentationen: Die „First Effectuation Conference“  an der renommierten Business School EMLYON stand im Zeichen der Co-Kreation. Wissenschaftler, Dozenten und Praktiker vernetzten ihre Erfahrungen und bearbeiteten aktuelle Fragen zum gemeinsamen Thema „unternehmerische Expertise“. Leitung: Effectuation-Pioniere Saras Sarasvathy (Darden) und Stuart Read (IMD).

Zehn Jahre ist es nun her, seit Saras Sarasvathy die Grundzüge der Effectuation-Theorie unternehmerischer Expertise in einem preisgekrönten AMR-Artikel vorstellte. Seit damals wird sowohl die Theorie als auch deren Applikation von einer wachsenden Anzahl von Stakeholdern rund um den Globus weiterentwickelt. Möglichst viele eben dieser Stakeholder an einen Ort zusammenzubringen und zu vernetzen war Anliegen von Philip Silberzahn, Professor am EMLYON und Gastgeber der Konferenz. Der Einladung nach Frankreich sind am 5. und 6. Dezember Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Lichtenstein, Belgien, Dänemark, Finnland, Schweden, Großbritannien, den USA und Kanada gefolgt.

Was passiert nun bei solch einer Konferenz, wenn weder traditionelle Keynotes noch Paper-Präsentationen im Frontalstil vorgesehen sind? Nun, in erster Linie an den Themen arbeiten, die den Teilnehmern am Herzen liegen. Einen Schwerpunkt bildeten beispielsweise Peer-Reviews und Diskussionen zu laufenden Projekten. In Kleingruppen fand Erfahrungsaustausch zu aktuellen Forschungs- und Praxisfragen auf hohem Niveau statt. Als äußerst fruchtbar gestaltete sich auch die gemeinsame Arbeit an Konzepten, um Effectuation zielgruppenspezifisch für Studenten, Gründer aber auch Führungskräfte und Mitarbeiter reifer Unternehmen zu vermitteln. Dabei wurde nicht nur reflektiert, was wir bereits wissen, sondern auch an den Grenzen des bestehenden Wissens gekratzt: Dort, wo noch Bedarf nach Forschung und Experiment besteht.

Was konnte man nun konkret aus Lyon mitnehmen? Große Ideen darüber, wie unternehmerisches Handeln die Welt verändert. Praktische Hinweise, an welchen Stellen es sich in den eigenen Projekten zu feilen lohnt. „Hausaufgaben“, zum Beispiel die Dokumentation erprobter Werkzeuge und Best-Practice-Beispiele. Einen 3-Urnen-Teaching-Kit zur Demonstration von Ungewissheit (wirklich!). Neue Blickwinkel auf die Rolle von Effectuation in Organisationen, für Führungskräfte, in der Beratung. Eine Reihe neuer Forschungsfragen (die Arbeit geht nicht aus!). Und ganz wichtig: Die Energie und den Enthusiasmus einer wachsenden globalen Experten-Community.

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