DSC01008-1200pxDie Kultur- und Kreativwirtschaft der Metropolregion München nimmt im EU-Regionenvergleich einen Spitzenplatz ein. Bei der Vorstellung des aktuellen Datenreports im Jänner 2016 konnten die TeilnehmerInnen Effectuation als „Methode der Kreativen“ kennen lernen. (Gastbeitrag: Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft München).

Präsentation des Datenreports 2016 mit Werkstätten

Kultur- und Kreativwirtschaft in der Metropolregion München

Werkstatt Effectuation mit Michael Faschingbauer

Der erste der beiden Workshops wurde unter dem Titel „Effectuation“ von Michael Faschingbauer moderiert. Die Gruppe der Teilnehmer setzte sich aus verschiedenen Bereichen zusammen: von Politik über Verwaltung, Verbände bis hin zu Kreativschaffenden und vernetzten Firmen aus dem Umfeld. Im Rahmen des Workshops sollten Methoden und Best Practice Beispiele aus dem Kreativbereich vermittelt werden, um erlebbar zu machen, dass kreative Akteure Methoden haben, die auch in anderen klassischen Wirtschaftsbereichen anwendbar sind. Sie sollten anregen, zum Mitmachen auffordern und eine „andere“ Denkweise anstoßen. Die konkrete Aufgabenstellung lautete dabei: „Welche konkreten Projekte und Ideen zur Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft kann ich entwickeln und umsetzen?“

Die Methode

DSC01085-1200pxEffectuation als Methode wurde vor über 15 Jahren kognitionswissenschaftlich von erfolgreichen Unternehmern „abgekuckt“. Die Methode eignet sich als Entscheidungs- und Handlungslogik für Unternehmer in Zeiten der Unsicherheit und kann von Menschen in der Kultur- und Kreativwirtschaft sehr gut eingesetzt werden. Wenn belastbare Prognosen für die Zukunft aufgrund hoher Unsicherheit nicht möglich sind, zeigt Effectuation einen anderen Ansatz auf: Man geht von den vorhandenen bekannten Ressourcen aus und definiert auf dieser Basis, welche Ziele angestrebt werden und welche nicht. Dabei bestimmt der individuell leistbare Verlust (und nicht der erwartete Ertrag), welche Vorhaben konkret umgesetzt werden.

Die Werkstatt

Zu Beginn stellten zwei Akteure ihre Tätigkeit als erfolgreiche Beispiele vor: Kristin Heitmann von Appp Media und Conor Trawinski, Social Design. Beide verdeutlichten an ihrem konkreten unternehmerischen Alltag, wie sie aus den ihnen zu Verfügung stehenden Mitteln erfolgreiche Projekte realisiert haben.

DSC01022-1200pxDen interaktiven Teil des Workshops leitete Michael Faschingbauer mit einer Kurzpräsentation über Effectuation ein – unter dem Motto „Kochen mit dem, was im Kühlschrank ist“. Im Anschluss wurden die Teilnehmer selbst aktiv.

  1. „Was haben wir im Kühlschrank?“ In einem ersten Schritt wurden die Teilnehmer in Kleingruppen von 8 bis 12 Personen aufgeteilt und sammelten ihre individuell vorhandenen Mittel: Kompetenzen, Ressourcen, Netzwerke.
  2. Kochst Du mit?“  Basierend auf diesen Zutaten wurden erste Rezeptideen generiert: In drei Speeddating-Runden stellte je ein Teilnehmer seine persönliche Idee einem Gegenüber vor und warb um Zustimmung und / oder weitere Anregungen.
  3. Was wollen wir kochen?“ Im dritten und letzten Schritt fanden sich die Ausgangsgruppen wieder zusammen und formten aus den diskutierten Ideen erste konkrete Projektansätze. Der Moderator warb in dieser Phase um Mut zu Ideen und ein Überprüfen der Machbarkeit mit vorhandenen Mitteln.– Womit kann ich morgen beginnen?

 

Die Ergebnisse

Die entwickelten Ideen wurden im Plenum kurz präsentiert und spiegelten in ihrer Vielfalt die Breite der Teilnehmer.

  • Eine erweiterte Form des Crowdfunding: Bei Projekten mit hohem Zuspruch im Crowdfunding unterstützt die öffentliche Hand mit dem fehlenden Restbetrag, um spannenden Projekten über die letzte Hürde zu helfen (Ko-Finanzierung)
  • Zielgruppenspezifische Stammtische, Mittagstische, um die Vernetzung branchenspezifisch zu stärken
  • Eine Vermittlungsplattform für Meetingräume, Tagungsräume, Arbeitsräume der anderen Art in Künstlerateliers etc. (Räume, die von ihren Nutzern tagsüber nicht benötigt werden) – kurzfristig als reale Pinnwand in einem Kreativteam, perspektivisch als virtuelle Plattform•
  • Ein Führer durch Münchens Architektur – als Buch, als Imagefilm oder virtuell mit QR-Codes

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Die Teilnehmer des Workshops waren sehr heterogen zusammengesetzt. Dennoch entstanden innerhalb kürzester Zeit reger Austausch, dynamisches Brainstorming und ein hohes Energielevel mit „Lust aufs Machen“. Der Workshop zum Thema Effectuation hat klar zu einem Perspektivenwechsel angeregt: Von „“Es müsste jemand anderes…““ hin zu „“Wie kann ich konkret beginnen?!“.“

Video zur Veranstaltung:

(C) Fotos: EMM e.V. / frisbee medien

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