Der Zauberwürfel von Ernö Rubik wird 40 Jahre alt. Eine geniale Idee mit optimal geplanter Umsetzung oder doch eher eine Geschichte der Mittelorientierung?

»Raum hat mich immer schon fasziniert – mit seinen reichen Möglichkeiten zur Gestaltung durch Objekte (Architektur), die Transformation von Objekten im Raum (Skulpturen, Design), Bewegung im Raum und in der Zeit, deren Zusammenhänge und Rückwirkungen auf Menschen, das Verhältnis von Menschen und Raum, Objekten und Zeit. Ich denke, der Würfel entstand aus diesem Interesse und auf der Suche nach Ausdrucksformen dieser für mich brennenden Gedanken«, sagt Ernö Rubik 1981 in einem Interview. Der nach ihm benannte, weltbekannte Rubik-Würfel entstand keineswegs aus der Intention, mit einer Erfindung reich zu werden – seine Erfindung ist vielmehr ein ausgezeichnetes Beispiel für Mittelorientierung. Den Würfel hatte der ungarische Architekt, Bildhauer und Designer 1974 als Lehrmittel für seine Vorlesungen an der Universität entwickelt: zur Schulung des räumlichen Denkvermögens. Rubik über seine Erlebnisse mit den ersten Prototypen: »Als die ersten Prototypen für mich und meine Freunde hergestellt waren, war es aufregend, mit ihnen das erste Mal zu spielen. Wir waren alle überrascht, als wir nach und nach entdeckten, dass wir etwas Originäres, Neues kreiert hatten.« Erst ab diesem Zeitpunkt wurden für Rubik neue, wirtschaftliche Ziele – auf Basis des neu geschaffenen Würfels – vorstellbar. In den Jahren danach meldete Rubik ein Patent an und gewann Partner für die Fertigung und Vermarktung. Der Würfel kam 1977 als Geduldsspiel auf den Markt. Bis 1981, dem Höhepunkt der »Würfelmania«, wurden weltweit 160 Mio. Stück verkauft.

Quelle: Faschingbauer (2013). Effectuation. Wie erfolgreiche Unternehmer denken, entscheiden und handeln. Schäffer-Poeschel.

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