Was machen 15 Intrapreneure, Unternehmer und Berater in einem Atelier? Ein Gesamtkunstwerk realisieren – und das in nur drei Stunden.

Unter Anleitung des Künstlers Jörg Reckhenrich trainieren die TeilnehmerInnen des 4. Effectuation Expert-Curriculum unternehmerisches Denken in unsicheren und wenig planbaren Kontexten. Das Ziel des Art-Thinking Workshops ist es, den künstlerischen Prozess unter Unsicherheit zu erleben – und Erkenntnisse auf z.B. den Business-Kontext zu übertragen.

Die Teilnehmer Jan Pauen und Jan-Malte Vogelsmeier berichten von ihrer Erfahrung:

„Ein Gesamtkunstwerk von 15 Teilnehmern – kollektives Schaffen oder Scheitern? Als wir uns am Ende des Workshops die tatsächlich wandfüllende Installation anschauen, kann man eine Mischung aus Erschöpfung, Stolz und einer erstaunlich selbstkritischen Gelassenheit erkennen. Vorausgegangen ist ein spannender, bisweilen aufreibender Schaffensprozess: Unkoordinierte Einzelarbeiten, zwei, drei kleine Gruppen mit ersten gemeinsamen Ansätzen, Arbeit in Stille und im Dialog bis zur ersten Intervention von Jörg Reckhenrich. Abstand nehmen, Muster erkennen, bewerten und nächste Schritte verabreden – ohne Ziel, mit gemischten Gefühlen. Koordiniertes Arbeiten an zwei, drei Themen, Konturen herausarbeiten, Improvisation bis zur zweiten Intervention. Aus einer Gruppendiskussion wird eine Gruppenexploration, alternative Ideen werden ausprobiert, die Umrisse einer Komposition erscheinen.

Im Rahmen der dritten Intervention werden erstmals Gestaltungsideen und -kontroversen verhandelt. Teile der Komposition werden entfernt, verändert, um ein Gesamtwerk zu entwickeln, das einem noch unklaren Gestaltungsziel folgt. Erste Rückzugsbewegungen finden statt. Einzelne Gruppen gehen in die Beobachtung, in die Diskussion, andere werkeln an ihrer Komposition. Bei der nächsten Intervention ist die Energie im Keller. Aufgeben oder weiter machen? Das Ziel ist erkennbar, aber noch nicht erreicht. Einzelne Explorationen eröffnen neue Perspektiven und schlagen zugleich Brücken zu vorhandenen Zentren. Es kommt die Phase der Moderation, der externen Energiezufuhr, aus Einzelmeinungen werden Interventionsziele formuliert: Wo müssen wir investieren, wo wegnehmen und wo verbinden?

Die letzte Phase beginnt, neben das Gestaltungsziel tritt ein individuell-kollektiver Gestaltungsanspruch. Jetzt sind alle soweit gekommen, jetzt wollen sie es wissen. Die Blicke geschafft und geschärft für das eigene (Un-) Vermögen und die gemeinsame Schaffenskraft. Am Ende steht kein homogenes Werk, aber eine Erfahrung, die mit ihrer Energie alle berührt.“

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