Den Moment, der das Effektuieren auslöst und uns dazu bringt aktiv zu werden, nennen wir Handlungsanlass. Er ist Ursprung für jede unternehmerische Handlung, kann die Zündung für etwas ganz Großes sein. Wie lässt sich der Handlungsanlass aus dem Inneren eines Menschen herauslösen und zu einem gemeinsamen Impuls Vieler machen? Wie können Bewegungen wie etwa Fridays For Future so entstehen, dass eine ganze Generation sich mit einem gemeinsamen Gedanken identifizieren kann?

Vom individuellen Funken zur gemeinsamen Sache

Der Handlungsanlass als persönlicher Impuls kann sich weiterentwickeln, indem wir diesen Gedanken mit anderen teilen, mit möglichen Partnern, oder auch sogar zunächst ganz absichtslos. Nur so können verschiedene Ideen zu einer gemeinsamen Absicht und zu einem geteilten Handlungsanlass werden. Die notwendigen Zutaten dafür sind persönliche Begegnung und direkter Austausch. Es braucht eine echte Öffnung, so dass intime, persönliche Gedanken besprechbar werden und neue verbindende Ideen im gemeinsamen Dialog entstehen. Das “Medium” des Austauschs ist dabei zweitrangig: ob Video-Konferenz-Tools, virtuelle Kollaboration, Social Media Plattformen oder ein Gespräch vis-à-vis im Kaffeehaus – entscheidend ist, dass Menschen persönlich miteinander ins Gespräch kommen.

Energie zum Loslegen

Menschen, die einen solchen Augenblick erleben, berichten, dass es sich wie eine Art “Kernschmelze” anfühlt. Ein magischer Augenblick, in dem im Gespräch etwas Neues entsteht, das an die persönlichen Impulse unmittelbar anknüpft, sie verbindet und zu einem größeren Ganzen macht. Die Magie dieses gemeinsamen Handlungsanlasses ist ein mächtiger Impuls, aus dem echte Energie für eine gemeinsame Aktivität erwächst. Partner haben sich gefunden und unternehmen gemeinsam etwas, um einen Schritt weiter zu kommen, etwas auszuprobieren oder neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Große und kleine Initiativen

Aus diesen Momenten können große und großartige Bewegungen wie etwa Fridays For Future entstehen. Der Handlungsanlass lässt sich aus dem Inneren eines Menschen herauslösen und in einen gemeinsamen Impuls Vieler umwandeln. Es können aber auch kleine großartige Initiativen entstehen, wie beispielsweise  gemeinsam ein kleines öffentliches Online-Event zu gestalten, um ein neues Tool auszuprobieren.

Hauptsache, die Partner kommen mit ihrem nun gemeinsamen Handlungsanlass einen ersten Schritt weiter.

 

Birgit Mallow ist Dipl.-Informatikerin und seit rund 20 Jahren als Unternehmensberaterin und Organisationsentwicklerin. Als ausgebildete Systemisch-Agile Organisationsbegleiterin und Facilitator begleitet und coacht sie mit Leidenschaft die Einführung agiler Arbeitsweisen, agiler Skalierung, Transformationen zur agilen Organisation sowie die Entwicklung unternehmerischer Expertise und Innovation. Moderne Organisationsmodelle nutzt sie undogmatisch für mehr Lebendigkeit und Agilität ihrer Kunden. In ihren Arbeitsansatz integriert sie Effectuation und unterstützt damit Individuen, Teams und Organisationen in Situationen großer Ungewissheit gute Entscheidungen zu treffen und strukturiert ins Handeln zu kommen.

Simon Steiner ist Trainer, Berater und Coach für Innovation, Agilität und Transformation. Als früher Alumnus der HPI School of Design Thinking und als Kommunikationswissenschaftler ist sein Methodenkoffer gefüllt mit allen wichtigen Ansätzen rund um die Themen Innovation, Transformation und Nachhaltigkeit. Konkret: Effectuation, Design Thinking, Business Model Innovation, Lean, Sprint uvm. Aber auch Werkzeuge aus der Gemeinwohlinnovation und der Circular Economy gehören zu seinem Repertoire. Mit über 10 Jahren Erfahrung in der Innovationsberatung und der Hochschullehre setzt er diese in niedrigschwelligen Innovationsprojekten und Führungskräftetrainings, sowie in komplexen Multi-Stakeholder-Prozessen ein. Immer mit dem Ziel Menschen und Organisationen zukunftsfähig zu machen. Als Unternehmer betreibt er sein eigenes Reallabor, in dem Effectuation einen Grundbaustein bildet.

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